ÖLDÄMMERUNG

Der Untergang der Ölplattform Deepwater Horizon führte zur größten Ölkatastrophe in der Geschichte der Menschheit. Im Kampf um die immer aufwändigere und riskantere Erdölförderung zeigt das Unglück im Golf von Mexiko mit dramatischer Schärfe, dass die Welt vor einem Umbruch steht, dessen Folgen niemand absehen kann.

Diskutiert wurde viel seit dem April 2010: Sind die Risiken der Ölgewinnung in der Tiefsee überhaupt zu verantworten? Welche Rolle spielen die Regierungen? Wer kontrolliert die Ölindustrie? Und sind wir nicht alle mitschuldig, weil wir vom Öl nicht lassen können? Nur eine Frage – und zwar die entscheidende – wurde nicht gestellt: Kann es überhaupt so weitergehen? Jörg Schindler gibt eine Antwort. Sie ist klar und unmissverständlich. Weil Peak Oil erreicht ist, jener Punkt also, ab dem die Ölfördermengen nicht mehr gesteigert werden können, sind wir gezwungen, umzudenken und mitzuarbeiten an der Gestaltung einer zukunftsfähigen, postfossilen Welt.

Erdöl ist nicht nur der Treibstoff, es scheint auch die Droge der Weltwirtschaft zu sein: Niemand kann davon lassen, alle verdrängen die Risiken der Abhängigkeit. Auch die letzten Tropfen, das Öl aus der Tiefsee, werden gefördert. Dabei ist die Exploration der dort lagernden Reserven nicht nur enorm teuer, sie birgt auch immense Gefahren, wie die Havarie der Ölplattform Deepwater Horizon im April 2010 eindringlich gezeigt hat. Für Jörg Schindler ist das Unglück im Golf von Mexiko nicht nur die größte Ölkatastrophe aller Zeiten, sondern auch ein deutliches Zeichen dafür, dass die Zeit billiger fossiler Energieträger vorbei ist. Das Endspiel des Ölzeitalters hat begonnen und die Welt steht vor einem Umbruch, wie er tiefgreifender nicht sein kann.



oekom verlag
München 2011
ISBN-13: 978-3-86581-246-9
128 Seiten
Preis: 12.95 €

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