"Aber was, wenn die vermeintliche Schiefergasrevolution, nicht die
Weltwirtschaft stärkt, sondern bloß eine Spekulationsblase nährt? ... Mit den überhöhten Angaben zu den Vorkommen wollen die Ölfirmen von den
Risiken ablenken, die mit der Ausbeutung verbunden sind. Die
Fracking-Methode wirft dabei nicht nur Fragen des Umweltschutzes auf,
sondern ist auch wirtschaftlich zweifelhaft, denn diese Fördermethode
ist alles andere als nachhaltig ... Mit sinkenden Fördermengen müssen die Betreiber, um die Produktion insgesamt zu halten, immer neue Bohrungen niederbringen ... Und anstatt die Leute aus der Schiefergasbranche auf den Boden der
Tatsachen zurückzuholen, stellte ihnen die Wall Street immer neue 'Schecks mit vielen Nullen' aus ... Der Schiefergasboom bewahrt also weder die USA noch den Rest der Welt vor dem Eintritt des 'Peak Oil' ... Trotz der zusätzlichen Erschließung unkonventioneller Öl- und
Gasvorkommen durch Fracking schrumpfen die weltweit bekannten Reserven
kontinuierlich um 4,5 bis 6,7 Prozent jährlich ... Dabei ist die Botschaft nicht schwer zu verstehen: Der neue Gasüberfluss
kündigt keineswegs die nächste Phase dauerhaften Wohlstands an. Es
handelt sich um eine künstliche Blase, die die grundlegenden
strukturellen Instabilitäten nur kurzzeitig verdecken kann. Wenn diese
Blase platzt, wird sie eine Versorgungskrise und eine Preisexplosion
auslösen, die für die Weltwirtschaft schwere Folgen haben könnte."
Zum Artikel von Dr. Nafeez Mosaddeq Ahmed, erschienen im Monde Diplomatique (12. April 2013) »
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